Neulich hatte ich zwei Träume.
In einem ging's um Pappelbäume.
Die Bäume standen Baum an Baum
und bildeten des Waldes Saum.
Im zweiten waren es die Latten
von einem Zaun, die fahlen glatten,
die lagerten im Keller dumm.
Bloß Latten. Ohne was herum!
Du fragst warum sie dieses taten?
Nun, wenn du magst, kannst drei mal raten.
Komm! Streng dich an! Eins, zwei und drei.
Ok, tut leit. Zeit ist vorbei....
Der Saum der aufgereihten Bäume
stand wegen seiner ... Zwischenräume.
Denn gäb' es die nicht, wäre diese
Reihe bloß eine ... Blumenwiese.
Die Latten lagen längst vergessen,
weil Morgenstern profitversessen
einen Architekt erfand,
der hinterrücks und kurzerhand
den Zischenraum herausgenommen.
Der Lattenzaun war arg verkommen.
Vormals in Reih und Glied und Stolz,
verrottet' er zu Zunderholz.
Der erste und der zweite Traum
bildete einen Zwischenraum.
Der war exakt, man glaubt es kaum,
geschaffen für 'nen Zwischentraum.
Zwischenraum um Zwischenraum
verließ in diesem Zwischentraum
den heimeligen Pappelsaum
eilig in Richtung Kellerraum.
Ich sag dir, das war ein Hallo!
Die Latten waren riesig froh,
denn Zwischenraum an Zwischenraum
ergab nun einen neuen Zaun.
Allein die armen Pappelbäume
verwelkten ohne Zwischenräume.
Der Zaun stellte sich flugs auf diese
so neu entstand'ne Blumenwiese.
Und die Moral von der Geschichte:
Als Architekt nimm besser nicht e-
hern gerat'ne Zwischenräume
zum Bau deiner Behausungsträume.
Denn was als stolzer Wurf gehandelt,
hat sich zum Bumerang gewandelt
und grau und alt und pechgeplagt
bleibst du auf ewig fortgejagt.
Und den Senaten sei geraten,
die unrühmlich scheinenden Taten
von Künstlern und von Häuselbauern
ganz still und leise zu betrauern,
anstatt die Objekte, die miesen,
wegzuschließen. Nachgewiesen
sind des Senates Kellerräume
zu klein für welke Pappelbäume.
R@iner, 13.01.2008
Sonntag, 13. Januar 2008
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