Donnerstag, 24. Dezember 2009

Imagine

Imagine there's no Heaven
It's easy if you try
No hell below us
Above us only sky
Imagine all the people
Living for today

Imagine there's no countries
It isn't hard to do
Nothing to kill or die for
And no religion too

Imagine all the people
Living life in peace
You may say that I'm a dreamer
But I'm not the only one
I hope someday you'll join us
And the world will be as one


Imagine no possessions
I wonder if you can
No need for greed or hunger
A brotherhood of man
Imagine all the people
Sharing all the world

You may say that I'm a dreamer
But I'm not the only one
I hope someday you'll join us
And the world will live as one

( John Lennon and The Plastic Ono Band )

Dienstag, 8. Dezember 2009

Der Zauberlehrling (1827)

a Hat der alte Hexenmeister
b Sich doch einmal wegbegeben!
a Und nun sollen seine Geister
b Auch nach meinem Willen leben.
c Seine Wort’ und Werke
d Merkt’ ich, und den Brauch,
c Und mit Geistesstärke
d Thu’ ich Wunder auch.

a Walle! walle
b Manche Strecke,
b Daß, zum Zwecke,
c Wasser fließe,
a Und mit reichem vollem Schwalle
c Zu dem Bade sich ergieße.

Und nun komm, du alter Besen!
Nimm die schlechten Lumpenhüllen;
Bist schon lange Knecht gewesen;
Nun erfülle meinen Willen!
Auf zwey Beinen stehe,
Oben sey ein Kopf,
Eile nun und gehe
Mit dem Wassertopf!

Walle! walle
Manche Strecke,
Daß, zum Zwecke,
Wasser fließe,
Und mit reichem vollem Schwalle
Zu dem Bade sich ergieße.

Seht, er läuft zum Ufer nieder;
Wahrlich! ist schon an dem Flusse,
Und mit Blitzesschnelle wieder
Ist er hier mit raschem Gusse.
Schon zum zweytenmale!
Wie das Becken schwillt!
Wie sich jede Schale
Voll mit Wasser füllt!

Stehe! stehe!
Denn wir haben
Deiner Gaben
Vollgemessen! –
Ach, ich merk’ es! Wehe! wehe!
Hab’ ich doch das Wort vergessen!

Ach das Wort, worauf am Ende
Er das wird, was er gewesen.
Ach, er läuft und bringt behende!
Wärst du doch der alte Besen!
Immer neue Güsse
Bringt er schnell herein,
Ach! und hundert Flüsse
Stürzen auf mich ein.

Nein, nicht länger
Kann ich’s lassen;
Will ihn fassen.
Das ist Tücke!
Ach! nun wird mir immer bänger!
Welche Miene! welche Blicke!

O, du Ausgeburt der Hölle!
Soll das ganze Haus ersaufen?
Seh’ ich über jede Schwelle
Doch schon Wasserströme laufen.
Ein verruchter Besen,
Der nicht hören will!
Stock, der du gewesen,
Steh doch wieder still!

Willst’s am Ende
Gar nicht lassen?
Will dich fassen,
Will dich halten,
Und das alte Holz behende
Mit dem scharfen Beile spalten.

Seht, da kommt er schleppend wieder!
Wie ich mich nun auf dich werfe,
Gleich, o Kobold, liegst du nieder;
Krachend trifft die glatte Schärfe.
Wahrlich! brav getroffen!
Seht, er ist entzwey!
Und nun kann ich hoffen,
Und ich athme frei!

Wehe! wehe!
Beide Theile
Stehn in Eile
Schon als Knechte
Völlig fertig in die Höhe!
Helft mir, ach! ihr hohen Mächte!

Und sie laufen! Naß und nässer
Wird’s im Saal und auf den Stufen.
Welch entsetzliches Gewässer!
Herr und Meister! hör’ mich rufen! –
Ach da kommt der Meister!
Herr, die Noth ist groß!
Die ich rief, die Geister,
Werd’ ich nun nicht los.

„In die Ecke,
Besen! Besen!
Seyd’s gewesen.
Denn als Geister
Ruft euch nur, zu seinem Zwecke,
Erst hervor der alte Meister.“

GOETHE 1827
Der Klassiker! WIKISOURCE

Ein tolles Gedicht, warum erinnere ich mich erst jetzt?
Hab' es mal auswendig gelernt.
Nicht, weil ich musste, nein, weil ich wollte.
Und ich hab einmal beim Rezitieren desselben im Urlaubsquartier am Fuße der Reiteralm (Steiermark) einen Sessel zerbrochen. Nicht aus Absicht, nein, aus Begeisterung.

Der Zauberlehrling (1798)

a Hat der alte Hexenmeister,
b Sich doch einmal wegbegeben!
a Und nun sollen seine Geister
b Auch nach meinem Willen leben.
c Seine Wort und Werke
d Merkt ich, und den Brauch,
c Und mit Geistesstärke
d Thu ich Wunder auch.

a Walle! walle!
b Manche Strecke,
b Daß zum Zwecke,
c Wasser fließe,
a Und, mit reichem vollem Schwalle,
c Zu dem Bade sich ergieße.

Und nun komm du alter Besen,
Nimm die schlechten Lumpenhüllen,
Bist schon lange Knecht gewesen.
Nun erfülle meinen Willen.
Auf zwey Beinen stehe,
Oben sey ein Kopf,
Eile nun und gehe
Mit dem Wassertopf.

Walle! walle!
Manche Strecke,
Daß zum Zwecke,
Wasser fließe,
Und, mit reichem vollem Schwalle,
Zu dem Bade sich ergieße.

Seht er läuft zum Ufer nieder,
Wahrlich ist schon an dem Flusse,
Und mit Blitzesschnelle wieder
Ist er hier mit raschem Gusse.
Schon zum zweytenmale!
Wie das Becken schwillt!
Wie sich jede Schaale
Voll mit Wasser füllt!

Stehe! Stehe!
Denn wir haben
Deiner Gaben
Vollgemessen! –
Ach ich merk es, wehe! wehe!
Hab ich doch das Wort vergessen!

Ach! das Wort, worauf am Ende
Er das wird was er gewesen.
Ach er läuft und bringt behende,
Wärst du doch der alte Besen!
Immer neue Güsse
Bringt er schnell herein,
Ach! und hundert Flüsse
Stürzen auf mich ein.

Nein, nicht länger
Kann ichs lassen,
Will ihn fassen.
Das ist Tücke!
Ach! nun wird mir immer bänger!
Welche Mine! welche Blicke!

O! du Ausgeburt der Hölle!
Soll das ganze Haus ersaufen?
Seh ich über jede Schwelle
Doch schon Wasserströme laufen.
Ein verruchter Besen
Der nicht hören will!
Stock! der du gewesen,
Steh doch wieder still!

Willsts am Ende
Gar nicht lassen;
Will dich fassen,
Will dich halten,
Und das alte Holz behende
Mit dem scharfen Beile spalten.

Seht da kommt er schleppend wieder!
Wie ich mich nun auf dich werfe,
Gleich, o Kobold! liegst du nieder,
Krachend trifft die glatte Schärfe.
Warlich braf getroffen!
Seht er ist entzwey,
Und nun kann ich hoffen,
Und ich athme frey!

Wehe! wehe!
Beyde Theile
Stehn, in Eile,
Schon als Knechte
Völlig fertig in die Höhe!
Helft mir ach ihr hohen Mächte!

Und sie laufen! Naß und nässer
Wirds im Saal und auf den Stufen,
Welch entsetzliches Gewässer!
Herr und Meister! hör mich rufen!
Ach! da kommt der Meister!
Herr, die Noth ist groß,
Die ich rief die Geister,
Werd ich nun nicht los.

„In die Ecke, Besen!
Besen! Seyds gewesen.
Denn als Geister
Ruft euch nur zu seinem Zwecke,
Erst hervor der alte Meister.“

GOETHE 1798

Der Klassiker! WIKISOURCE